Die Landesarbeitsgemeinschaft der freien Schulträger in Thüringen (LAG) äußert sich zum Koalitionsvertrag für eine Thüringer Minderheitsregierung von Linken, SPD und Grünen:

LAG | Freitag, 17. Januar 2020

„Wir begrüßen die Feststellung der Gleichwertigkeit freier und staatlicher Schulen bei der Erfüllung des öffentlichen Bildungsauftrages im Koalitionsvertrag.“, sagte Marco Eberl, Sprecher der LAG. Und Dr. Martin Fahnroth, ebenfalls Sprecher der LAG setzt hinzu: „Die Wertschätzung unserer Arbeit in den allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen in freier Trägerschaft als Beitrag zur Vielfalt und Leistungsfähigkeit der Thüringer Schullandschaft verbinden wir mit der Erwartung, dass die Finanzhilfe in allen Schularten deutlich verbessert wird.“

Die am Ende des Jahres 2020 auslaufenden gesetzlichen Finanzierungsregelungen haben zu einer Unterfinanzierung in allen Schularten geführt, so dass Eltern immer stärker über das Schulgeld belastet werden mussten. Da der Freistaat Thüringen u.a. durch Vergütungssteigerungen z.B. für Regelschullehrer und das sog. Schulbudget deutlich mehr Geld für die staatlichen Schulen zur Verfügung gestellt hatte, kamen die freien Schulen immer stärker ins Hintertreffen. Die klaffende Finanzierungslücke zwischen den staatlichen und den freien Schulen hatte zuletzt ein Expertengutachten belegt. Die gesetzlich geforderte Höhe der Finanzhilfe von 80 Prozent der entsprechenden staatlichen Schülerkosten wird erheblich und für einige Schularten teilweise dramatisch unterschritten.

Zukünftig gilt es deshalb, den Sockelbetrag der Finanzierung in allen Schularten anzuheben und eine realistische jährliche Dynamisierung in der Höhe der Kostensteigerungen einzuplanen. Maßstab müssen die Kosten des staatlichen Schülers sein, so die beiden Sprecher. „Dass diese Neuregelung mit den freien Trägern gemeinsam besprochen werden soll, begrüßen wir. Wenn dies transparent und auf Augenhöhe geschieht, stehen wir dafür gern zur Verfügung.“, so die beiden Sprecher der freien Schulen.